Ballaststoffe

Nun ist also auch die „Koch-Ape“ verkauft. Mit dem heutigen Tag. Mein Mann Werner hatte sich über viele Jahre hinweg eine Art Piaggio  Museum zusammengestellt, weil er diese Fahrzeuge einfach liebt, ebenso wie seinen Käfer aus dem Jahr 1973 und eine unendlich erscheinende Menge von Mopeds und Mofas. Alle kaputt. Für einen Schrauber wie ihn eigentlich kein Problem, alleine die Zeit wollte nicht recht mitmachen. Und so rosteten sie gemütlich vor sich hin, auch meine Lieblings Ape, die himmelblaue Calessino.  Mit dem Umzug in die neue Wohnung, die etwas mehr Komfort gegenüber einem 150 Jahre alten Haus bietet, haben wir uns gleichzeitig von ausgesprochen viel Ballast befreit.

In die Keller, immerhin haben wir drei und noch eine Garage, durfte nur, was wirklich wichtig war. Daher blieben sechs Fahrzeuge übrig, die Anzahl der Werkzeugkästen habe ich lieber nicht gezählt, Einmachgläser voller verschiedenartigster Schrauben und haste-nicht-gesehen.

Ach ja, das Elektrofahrrad, an dessen Entwicklung vor dreißig Jahren der Gatte höchst persönlich beteiligt war. Mit ihm werde ich dann ab Frühjahr (hoffentlich) Leonberg unsicher machen.

Die „Koch-Ape“ ist ein Imbisswagen, mit dem wir zwischenzeitlich erwogen, unseren Lebensunterhalt nach Pensionierung ein wenig aufzustocken. Eine lustige Idee, bei Bosch in Malmsheim vor den Werkstoren zu stehen und in der Mittagspause eine handgekochte Mahlzeit zu verkaufen. Jeden Tag eine andere, aber dafür nur die mit besten frischen Zutaten. Eine reizvolle Vorstellung für zwei Menschen, die ohnehin gerne kochen. Die Gesundheit kam uns da ein wenig dazwischen. Wie das eben so ist mit Plänen.

Deswegen ist das Abwerfen von Ballast auch so befreiend und wichtig. Mit leichtem Gepäck reisen, weil man ja doch nie weiß, was kommt.

Ums Kochen geht es übrigens auch in meinem neuen Merankrimi, der gerade entsteht. Ein heiße Mischung aus Mafia, Minze, Mördern -und Miezen!

Ich wünsche allen ein gesundes, glückliches und friedliches 2021

Eure Viola