Von einem echten Leonberger (Mensch, nicht Hund) wurde mir auf einer Parkbank eine kleine Anekdote erzählt, über deren Wahrheitsgehalt ich nicht urteilen möchte!

Die Leonberger liegen ständig im Clinch mit den Eltingern.  Beide Volksgruppen leben seit den Zeiten des Nationalsozialismus in einer Zwangsgemeinschaft.

Es gab zwar belegbare Austritte aus der NSDAP, doch der Ruf zur „Volksgemeinschaft“ überwog auf beiden Seiten. Der Oberbürgermeister beginnt daher jede öffentliche Rede abwechselnd mit „Liebe Eltinger, liebe Leonberger“. Nun haben die Eltinger die interne Bezeichnung „Esel“.

Interne Bezeichnungen sind in Württemberg selbstverständlich. Stuttgarter sind Stäffelesrutscher, Feuerbacher sind Talkraben, Weilmer (Weilimdorf) sind Hörnleshasen und so weiter. Daher soll die Frage wie nun die Eltinger zu ihrem Spitznamen beantwortet werden.

Es begab sich zu der Zeit nach den Bauernkriegen. Württemberg  hatte unter der Regentschaft von Herzog Christoph und seinen Kirchenregeln eine relative Ruhe im Land. Da machte sich ein Eltinger auf zum Pferdemarkt in Leonberg. Leonberg war damals noch Weinstadt und die ersten vergoren Trauben wurden präsentiert. Der Eltinger hatte 2 Pferde erfolgreich verkauft und wollte seinen Erfolg feiern. Wie jeder weiß, junger Wein schmeckt fast gar nicht, hat aber trotzdem Umdrehungen. Der Eltinger zog einen Becher nach dem anderen hinunter und krakelte herum. Irgendwann war es dem Wirt zu viel und er versuchte den Eltinger zur Tür hinauszuschieben. Das klappte nicht, es kamen einige Männer zur Hilfe. Ein halben Zoll hatten sie gerade geschafft, doch der Eltinger schien stur auf seinem Fleck stehen. Dann öffnete sich die Tür, ein Weib mit Zornesröte stürmte das Wirtshaus. Sie schimpfte jenseits der guten Sitten und griff dem Eltinger in den Schrittbereich. Der jaulte auf und zog dieser Hand hinterher. Die hinterlassene und verwunderte Belegschaft diskutierte, warum dies jetzt so schnell gegangen war. Einer der Leonberger meinte lachend, es sei doch ganz klar, der Eltinger sei ein Esel. Wenn sich ein Esel stur stellt, hilft alles schieben nix. Man muss dem Tier am Schwanz ziehen, dann folgt er. Es dauerte etwas bis die restlichen Gäste die Aussage begriffen. Der Abend war wohl noch lustig und die Geschichte verbreitete sich wie ein Lauffeuer im ganzen Heckengäu. Seither haben die Eltinger den Necknamen „Esel“.