Steine, Gold und Murmeltiere – dasbuecherhaus

Dies ist tatsächlich schon der 6. Band der in Südtirol spielenden Krimireihe, ich bin also sehr vertraut mit dem außergewöhnlichen Schreibstil und der besonderen bildhaften Sprache und ich verfolge demnach auch schon seit dem ersten Band die Entwicklung der Autorin.  Hatte ich beim ersten Band noch Schwierigkeiten in die Story hineinzufinden, war ich nun einige Bücher später von der ersten Seite an gefesselt. Das mag daran liegen, dass die Autorin es geschafft hat, die Leidenschaft, die Zeno Mittermaier für seinen Beruf empfindet, in Worte umzusetzen. Ich musste einfach wissen, wer Zeno ermordete und natürlich auch warum. 
 Die ungewöhnliche Tatwaffe und undurchsichtige Familienverhältnisse des Opfers führen die Ermittler der Kripo und Carabinieri auf eine verzwickte Spurensuche, bei der persönliche Motive und eine bizarre Glaubensgemeinschaft eine Rolle spielen.

Die ermittelnden Beamten haben es wieder einmal nicht leicht, nicht nur der Personalmangel macht ihnen zu schaffen, Maresciallo Franco Marini muss noch seine Hochzeit planen, da stellt sich manchmal die Frage, was schwieriger ist, das oder die Aufklärung eines Mordes. Ich mag sehr, wie die Autorin es versteht, humorvolle Passagen in die Story einzuflechten ohne den Blick auf das wesentlich, die Aufklärung des Mordes aus den Augen zu verlieren.

Die Protagonisten, allen voran Maresciallo Franco Marini, treten nicht nur als Ermittler auf, sondern gewähren auch Einblicke in ihr privates Leben, das mitunter chaotisch und humorvoll ist. Die verschiedenen Handlungsstränge verweben sich geschickt miteinander.

Ich bin auch immer wieder fasziniert von der Detail reichen Beschreibung der Schauplätze, den historischen Hintergründen und dem Lokalkolorit, das dem Krimi eine besondere Atmosphäre verleiht.

Dass die Autorin mit einer Selbstverständlichkeit Themen aufgreift, die aktuell viele Menschen auf der Welt beschäftigt, Stichwort LGBTQ+ ist ein weiterer Aspekt der mir sehr gefällt, noch erfordert das wohl etwas Mut von Seiten der Schreibenden. 

Insgesamt hat »Steine, Gold und Murmeltiere« mich gut unterhalten. Der Krimi ist abwechslungsreich und bietet eine gelungene Mischung aus Spannung, Humor und Emotionen. 

Viola Eigenbrodt versteht es vermeintlich zusammenhanglose Fäden der Handlung und Beziehungsgeflechte zu verknüpfen und so eine fesselnde Geschichte zu schreiben, die das Lesen zu einem Vergnügen macht.

Link zur Rezension: https://lesenswertesausdembuecherhaus.blogspot.com/2023/11/steine-gold-und-murmeltiere-ein-krimi.html