Moderne Zeiten

Inzwischen ist man ja als Autor:in so manches gewohnt. Da kann man noch so oft darauf hinweisen, dass nun mal jeder Geschmack verschieden ist und man eben nicht jeden bedienen kann. Trotzdem gibt es unverschämte Kommentare, unterirdische Bewertungen, Lügen, alles geschrieben, um zu kränken.

Vor Jahren z. B. wurde mir unterstellt, Südtiroler Speisen gar erfunden oder eines meiner Bücher mit Hilfe einer KI verfasst zu haben. Letzteres noch bevor KI zum Thema in allen Medien wurde und deshalb für mich besonders amüsant, weil gerade mein eigenwilliger Schreibstil diesen Leser so vor den Kopf gestoßen hatte. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Jüngst wurde gemutmaßt, mein Gardaseekrimi wäre womöglich aus dem Italienischen übersetzt worden. Er würde sich schwer lesen lassen, obwohl der Stoff super wäre. Überlegungen eines Menschen, dessen Vor-und Nachname sehr italienisch klingen und dessen Deutsch mangelhaft ist.

Gut – man muss ja nicht Alles verstehen. Tatsache ist, dass ich weder meine Texte zuerst ins Italienische übersetzen lasse, um sie dann mühsam wieder zurückzuübersetzen – meine Lektorin ist Kronzeugin – noch verwende ich Künstliche Intelligenz für das Erstellen meiner Bücher. Ich habe nichts gegen KI, ich finde die Entwicklung höchst interessant und beschäftige mich auch damit. Aber mir würde der größte Teil meiner Schreibarbeit mit ihrer Verwendung verloren gehen: nämlich die Freude und die Schöpfung. Ich bleibe also diesbezüglich altmodisch und feile weiter, der nächste Krimi an den schönen Ufern des größten Sees Italiens, entsteht gerade.