Mode, Mond und blonde Pferde – dorfzeitung.com / Anna Lemberger
Rezension von Anna Lemberger:
Die Ehefrau vom Meraner Maresciallo Franco Marini, genießt ihren Wandertag in der wunderschönen Südtiroler Natur. Als ihr Blick dabei zum Haflinger Wasserfall gleitet, sticht ihr ein liegender, regungsloser menschlicher Körper ins Auge. Dieser Anblick reicht ihr, um die Rettungskette in Gang zu setzen – aber leider zu spät!
Schnell stellen die Meraner Kommissare fest, dass es sich bei dem Toten um den Archäologen und Beschäftigten des Bozener „Ötzimuseums“ Hans Spechtenhauser handelt, der von seinem Mörder übel zugerichtet wurde.
Zu allem Übel müssen die Ermittler auch noch nach einem gestohlenen Edelpferd suchen, für das Lösegeld gefordert wird.
Hängen die beiden Fälle zusammen oder sind Trittbrettfahrer am Werk? Das herauszufinden, wird sowohl für die Mordermittler, als auch für die Carabinieri in Meran zu einer großen und auch gefährlichen Herausforderung.
Ein großartiger, humorvoller und spannender Krimi aus Meran! Isabel Grüner und Thomas Prinoth, die beiden Hauptcharaktere, sind Teil eines großen Ermittlerteams, die neben einer besonderen beruflichen Herausforderung, auch viele private Querelen zu bewältigen haben. Humorvoll und mit viel Charme beschreibt die Autorin die menschliche Seite, mit Stärken und Schwächen der Protagonist:innen, zeigt auf, wie Probleme im Zusammenwirken eines starken Teams bewältigbar sind und wie sprachliche sowie kulturelle Barrieren durch Zusammenhalt überwunden werden.
Während sich die Krimihandlung wie ein roter Faden durch das Buch zieht, gibt Eigenbrodt aber den Handelnden und ihrem Alltag sehr viel Raum, was den Roman liebenswert und lebensnah macht.
In die Handlung verpackt ist aber auch sehr viel Südtiroler Flair, die prächtige Kulisse der Passer Kurstadt Meran und ihre Umgebung erwachen durch die Beschreibung der Autorin vor dem geistigen Auge des Lesers. Die einzelnen, von der Autorin einfließenden italienischen Ausdrücke rütteln nicht am Verständnis der Handlung, spiegeln aber den Charme des zweisprachigen Südtirols wider.
Die Handlung ist gut nachvollziehbar, die Vielzahl der handelnden Personen verlangen aber eine erhöhte Aufmerksamkeit beim Lesen, was die Spannung jedoch noch einmal erhöht. Der Krimi wechselt mehrmals die Richtung und bringt am Ende einen überraschenden Täter hervor.
Im Epilog „räumt“ die Autorin noch einmal so richtig auf in den Südtiroler Dienststellen. Die Fortsetzung von Eigenbrodt´s Meran-Krimireihe darf deshalb mit Spannung erwartet werden.
Link zur Rezension: https://dorfzeitung.com/viola-eigenbrodt-mode-mond-und-blonde-pferde/