Meraner Frauenmuseum, das einzige Italiens

Von 2006 bis 2011 verbrachte ich wunderbare Jahre in der schönen Stadt Meran, wohnte sogar mitten im Herzen. Oben im ehemaligen Gebäude des alten Rathauses am Sparkassenplatz und später ein kleines bisschen außerhalb in der Peter-Mitterhofer-straße, an der Grenze zwischen Ober-und Untermais, mehr im Grünen. Gleich von Anfang an war ich im Auftrag des Gesellschaftsmagazin „Südtirolerin“ als Reporterin ins gesellschaftliche Leben in der Stadt an der Passer eingebunden, besuchte Vernissagen und Maturabälle, war bei exklusiven Verkostungen und Modeschauen dabei.

Im Jahr 2011 eröffnete das einzige Frauenmuseum Italiens seine neuen Räumlichkeiten in der Meinhardtstraße, und ich durfte darüber berichten. Ich lernte wunderbare Frauen wie die Leiterin Sissi Prader oder die Buchautorin Astrid Schönweger kennen und schätzen und die einfühlsame Arbeit, die sie in den Erhalt des Museums stecken. Ein Besuch der Stadt sollte unbedingt auch in dieses Gebäude führen, das nicht nur eine aufschlussreiche Dauerausstellung, sondern immer wohl konzeptionierte Themenschauen vorweisen kann. Kultur- und Alltagsgeschichte aus weiblicher Sicht, die Darstellung von Frauenidealen, -bildern und -rollen vom 19. Jahrhundert bis heute anhand von Kleidern, Accessoires, Alltagsgegenständen, Büchern und Dokumenten interessiert glücklicherweise nicht nur Frauen, ist für das tiefgreifende Verständnis der europäischen Gesellschaft grundlegend wichtig. Aktuell läuft die höchst interessante Ausstellung über „Frauenfreundschaften“

Vom emotionalen Austausch bis zum Netzwerk noch bis zu Ende Oktober. Dazu das Frauenmuseum selbst: „Freundinnenschaft ist vielfältig, kann ein ganzes, ein halbes Leben oder auch nur einen bestimmten Lebensabschnitt andauern.

Traditionell wurde in der Literatur und in philosophischen Abhandlungen der Blick nur auf Männerfreundschaften geworfen. Doch im Laufe des 18. Jahrhunderts rückten auch Frauenfreundschaften in den Fokus. Erstmals wurden Frauen in Beziehung untereinander gesehen und stellten sich auch selbst so dar.

Wir stellen Freundinnenpaare vor und zeigen die breite Vielfalt von Frauenfreundschaften.“

Meine tiefen Frauenfreundschaften hielten bisher jedenfalls länger als jede andere Beziehung zu einem Mann!