Menschen und Bücher
Ich muss sagen, die Arbeit als Kursleiterin im „Lerncafe´“ Bad Cannstatt ist mir ebenso wichtig wie das Schreiben von Romanen. Es erdet mich zusätzlich. Besonders aber die Begegnungen mit geflüchteten Menschen aus aller Welt sind berührend und lehrreich zugleich. Von ihren Geschichten habe ich bisher noch keine einzige „verwurstet“ und werde das auch nicht tun. Dafür gibt es genügend Material aus der Vergangenheit meines eigenen, turbulenten Lebens und eine reiche Phantasie.
Im Lerncafé habe ich den Fokus vom reinen Grundlagen-Deutsch-lernen auf Verständnis für das neue Land, in dem man nun lebt, gelegt und Ausflüge zu Gedenkstätten, in Stadtmuseen und einzigartige Orte in Stuttgart gemacht, von denen es reichlich gibt. Wir waren im Theodor-Heuss-Haus, hatten einen Abgeordneten vom Landtag hier, der das Wahlsystem erklärte, einen Fachvortrag zum Thema Mülltrennung, eine Präsentation mit Fragestunde, warum es in manchen Berufen nicht so einfach ist, trotz vorhandenem Diplom gleich zu arbeiten, oder machten eine Führung durch das Wasserkraftwerk Untertürkheim. Das interessierte Feedback zu diesen Unternehmungen ist erfüllend und so kann man ein wenig von dem zurückgeben, was das Leben mit einem gut meinte.